Die Verletzungen der palmaren Platte sind häufige Traumata, die vor allem bei Hyperextension des Fingers auftreten. Diese Verletzungen werden in unterschiedliche Grade unterteilt: Grad 1 bezeichnet eine Dehnung der Ligamenta palmare logitudinale, radiale und ulnare, während Grad 2 einen teilweisen Riss der Kollateralbänder darstellt. In schwerwiegenderen Fällen kann es zu einer Ruptur oder Fraktur der palmaren Platte kommen, die meist mit einer Luxation oder Subluxation des Fingers einhergeht.
Die häufigsten Ursachen solcher Verletzungen sind Distorsionstraumen, die sowohl im Sport als auch im Berufsleben vorkommen können. Häufig sind eine unzureichende funktionelle Testung sowie das ungenaue Erfassen des Unfallhergangs in der Diagnostik problematisch. In diesem Zusammenhang ist die ärztliche Untersuchung durch eine Ärztin oder einen Arzt unerlässlich, um die richtige Einteilung des Traumas vorzunehmen.
Eine präzise Röntgenkontrolle ist notwendig, um Frakturen auszuschließen und die Notwendigkeit einer Reposition zu beurteilen. Die Therapieoptionen reichen von konservativen Therapien, wie der Anwendung einer Fingerhohlhandgipsschiene in der Intrinsic-plus-Stellung während der Schmerzphase, bis hin zu operativen Behandlungsansätzen. Der Konsens über die Behandlungskonzepte sollte immer individuell an die Schwere der Verletzung angepasst werden, um die bestmögliche Heilung zu unterstützen.
Heilungsdauer und Therapieoptionen
Ausrissverletzungen der palmaren Platte, häufig verursacht durch PIP Luxationen, erfordern eine gezielte Therapie und sorgfältige Diagnostik. Die Heilungsdauer variiert je nach Schwere der Verletzung; in der Regel kann mit einer Rehabilitationszeit von sechs bis zwölf Wochen gerechnet werden. Die initiale Therapie besteht häufig in der Ruhigstellung des betroffenen Fingers, bevor mit der funktionellen Behandlung begonnen wird. Hierbei kann buddy-taping oder eine Schienung zum Einsatz kommen, um die Stabilität zu gewährleisten und das Risiko weiterer Traumata zu minimieren.
Funktionelle Testungen sind entscheidend, um den Heilungsfortschritt zu überwachen. Dazu zählt auch der Bewegungstest nach Eaton, der dazu dient, die Beweglichkeit und Funktionalität des Fingers zu bewerten. Eine ärztliche Freigabe ist notwendig, bevor die Sportaufnahme oder die wiederkehrende Berufsausübung aufgenommen wird. Zu diesem Zeitpunkt werden oft auch Checkrein Bänder und Kollateralbänder hinsichtlich ihrer Integrität untersucht, um sicherzustellen, dass keine undislozierte Abrissverletzung vorliegt und die Ligamenta palmare longtudinale intakt sind. Die allmähliche Rückkehr zur sportlichen Aktivität ist danach möglich, wobei die Belastung schrittweise gesteigert werden sollte.
Rehabilitation und Rückkehr zum Sport
Nach einer Verletzung der palmaren Platte, insbesondere bei einem Ausriss, ist die Rehabilitation entscheidend für die Rückkehr zum Sport. Die Dauer der Heilung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, einschließlich der Schwere der Verletzung und der durchgeführten Therapie, wie der osteosynthetischen Versorgung oder Hamulusexzision. Zu Beginn der Rehabilitation sollte eine funktionelle Testung erfolgen, um den Heilungsstand zu beurteilen und die geeignete Therapie festzulegen. Eine ärztliche Freigabe ist erforderlich, bevor Athleten wieder aktiv am Sport teilnehmen können.
Der Prozess umfasst oft die Anwendung einer Schiene, um die Exzisionsstelle zu stabilisieren und Bewegungseinschränkungen zu vermeiden. In der Phase der Wundheilung sind gezielte Übungen zur Mobilisation des proximalen Interphalangealgelenks (PIP) wichtig, insbesondere um Komplikationen wie Luxationen und Bandverletzungen zu verhindern.
Funktionelle Beübung und die anatomisch korrekte Reposition des Gewebes sind essentiell, um die volle Funktion der Fingergelenke wiederherzustellen und das Risiko eines erneuten Ausrisses der palmaren Platte aufgrund von Hyperextension zu minimieren. Nach erfolgreichem Abschluss der Rehabilitation und mit einer ärztlichen Freigabe kann die Rückkehr zu Sportverletzungen in einem angepassten Training stattfinden, wobei stets auf das Verletzungsmuster und die individuelle Anatomie geachtet werden sollte, um langfristige Schäden zu vermeiden.